Neue Typklassen des GDV: Was bedeutet das für Sie?

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die neuen Typklassen für 2026 veröffentlicht. Für Autofahrerinnen und Autofahrer stellt sich nun die Frage: Was bedeutet das für mich? Worauf muss ich achten und wie kann ich reagieren?

Was sind Typklassen?

Typklassen zeigen, wie hoch die Schäden und Kosten eines bestimmten Automodells im Vergleich zu anderen Fahrzeugen sind. Der GDV wertet dafür jedes Jahr die Schadenbilanz der letzten drei Jahre von rund 33.000 in Deutschland zugelassener Modelle aus und erstellt daraus eine Typklassenstatistik.

Die Einordnung in Typklassen funktioniert wie folgt: Automodelle, die vergleichsweise selten in Unfälle verwickelt sind und geringe Schadenkosten verursachen, werden in niedrigere Typklassen eingestuft; bei häufigen oder teuren Schäden landet das Modell in einer höheren Typklasse.

In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10-26) und in der Vollkasko 25 Typklassen (10-34). Für die Einstufung der Typklassen in der Haftpflicht zählt, wie hoch die Leistungen für Unfallgeschädigte sind. Für die Einstufung der Typklassen in der Kaskoversicherung sind Versicherungsleistungen des eigenen Fahrzeugs nach selbstverschuldeten Unfällen die Grundlage.

Über die Typklassenabfrage des GDV lässt sich die eigene Typklasse ganz einfach überprüfen.

Was haben Typklassen mit der Autoversicherung zu tun?

Die Typklasse ist ein zentrales Tarifmerkmal bei der Berechnung der Versicherungsprämie für das kommende Jahr. Niedrigere Typklassen führen zu günstigeren Versicherungsbeiträgen.

Die Typklasse ist aber nicht der einzige Anhaltspunkt für Kfz-Versicherer: Auch die Regionalklasse, die jährliche Fahrleistung, die Entwicklung der Reparaturkosten, die Schadenfreiheitsklasse und weitere Faktoren spielen eine Rolle bei der Berechnung der Versicherungsbeiträge.

Das zeigt der aktuelle GDV-Bericht

  • Für rund 32 Millionen Autofahrerinnen und Autofahrer, etwa 75 Prozent, bleibt die Typklasse unverändert
  • 5,9 Millionen Fahrzeughalterinnen und Fahrzeughalter müssen mit einer höheren Einstufung rechnen.
  • 4,5 Millionen Fahrzeughalterinnen und Fahrzeughalter können von niedrigeren Typklassen profitieren.

Bei den meisten Neueinstufungen handelt es sich dabei lediglich um Verschiebungen von einer Stufe nach oben oder unten. 

Was sollten Sie wegen der neuen Typklassen beachten?

Sie können prüfen, ob Ihre Typklasse angepasst wurde. Diese Informationen finden Sie auf der nächsten Beitragsrechnung Ihrer Autoversicherung. Sollte Ihr Beitrag aufgrund einer Neueinstufung der Typklasse steigen, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht und können den Versicherungsanbieter wechseln.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass die meisten Versicherten keine Veränderungen aufgrund der Typklasseneinstufung spüren werden, da sie bei 75 Prozent der Fahrzeughalterinnen und Fahrzeughalter gleich bleiben.

Wenn Sie zusätzlich sparen möchten, finden Sie in unserem Ratgeber hilfreiche Tipps, wie Sie unabhängig von der Typklasse die Kosten Ihrer Kfz-Versicherung senken können.